Limes-Umgebung - von Öhringen bis Osterburken

 

Der vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart heraus gegebene Limesentwicklungsplan beschreibt für Baden-Württemberg 3 Zonen am Obergermanisch-Raetischen Limes, in denen es am leichtesten gelingt, mehrere Vermittlungsorte an einem Tag zu erreichen, um so inhaltlich besonders viel von diesem Besuchstag zu profitieren.

Eine von 3 unter 10.2.3 genannte Vermittlungsregion ist der zwischen Öhringen und Walldürn gelegene Limesabschnitt; aber ich beschränke mich darauf, die Strecke zwischen Öringen und Osterburken etwas näher zu betrachten - also eine Strecke auf dem Limes-Wanderweg, die mit dem Fahrrad gut an einem Tag abzufahren ist; und die von einer versierten Wandergruppe auch noch an einem Tag zu schaffen ist. Allerdings würde ich diese Strecke lieber an 2 Tagen laufen, um auch Zeit zum Verweilen zu haben.

 

 

In Öhringen sind aktuell (2019/20) die Grabungen am Hanselmann-Bad, das Limes-Tor auf dem Gelände der Landesgartenschau, der mittlere Limes-Blick, der Limes-Container und die Ausstellung im Keller des Weygang-Museums zu nennen. Im Süden von Öhringen ist bei Gleichen der südlichste der 3 Limes-Blicke sowie die konservierten Turmfundamente des 6eck-Turms zu sehen. Eine tolle Aussicht von der Hohenloher Hocheben aus!

Nächste Station nach Norden ist Westernbach als Standort für ein Kleinkastell. Die Wanderung führt an Westernbach vorbei an den nördlichsten Limes-Blick bei Pfahlbach. DIrekt in dem Waldstück an dem Limes-Blick ist ein Stück  des original erhaltenen Wall-Graben Systems zu sehen, welches zu den best erhaltenen Abschnitten des Obergermanisch-Raetischen-Limes überhaupt zählt.

 

Zwischen Pfahlbach und Sindringen ist die Wall-Graben Anlage des Limes wiederholt gut zu erkennen, auch verschiedene Turmstellen sowie ein konserviertes Turmfundament (Wp 9/14) sind zu sehen.

 

In Sindringen unter der Kirche ein Kleinkastell, welches anhand eines Modells gezeigt wird. Übernachtungsmöglichkeiten in Sindringen im Hotel. Anstieg aus dem Kochertal auf die Höhe zum Jagsttal.

 

Im Kastellort Jagsthausen das  Fundament des Kastellbades als Grundriss, mit mehreren ausgestellten Steinabgüssen; sowie die Ausstellung der Friedrich-Krapf-Sammlung im alten Rathaus und die Sammlung römischer Artefakte derer von Berlichingen in der Götzenburg. Für beide Ausstellungen den Besuch vorab klären, da die regulären Öffnungszeiten sehr eingeschränkt sind..

 

Bei ausreichend Zeit lohnt sich natürlich auch die Besichtigung der Götzenburg an sich, sowie ein Besuch des unweit gelegenen Klosters Schöntal. Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels in Jagsthausen und am Kloster Schöntal.

 

Von Jagsthausen aus wieder ein Anstieg aus dem Jagsttal heraus. Auf der Höhe wechselt der Limes-Wanderweg über die spärlich befahrene Straße nach Osten auf den Limes zu, und führt an einem Café als Einkehrmöglichkeit vorbei. Auf der anderen Seite der Hauptstraße, vom Limes-Wanderweg abweichend, nach dem Friedwald mit einem kleinen Weiher weiter durch den Wald, an einem Reststück römischer Straße vorbei, mit der Möglichkeit, einige über 5-6 hundert jährige Eichen zu bewundern, dann über die vorher schon erwähnte Straße, an einer der gößten Dolinen Baden-Württembergs vorbei zum "Wachthaus Am Limes" mit der Möglichkeit, eine Rast mit Besichtigung,Vorträgen und evtl. einer römischen Mahlzeit zu verbinden (nach Voranmeldung).

 

Beim Abstieg ins Kessachtal hinunter die Möglichkeit, zwei Turmruinen (Wp 8/51 und 8/50) zu sehen; diese liegen aber etwas abseits vom Wanderweg. Der Wanderweg führt östlich an Unterkessach, Übernachtungsmöglichkeiten nur wochenweise in Ferienhäusern, vorbei.  Auch im Kessachtal vermutet man ein Kleinkastell, welches bei Wasserleitungsarbeiten im 19Jhd angegraben, aber nicht systematisch untersucht und dokumentiert wurde. Der Wanderweg führt an einer Turmruine (Wp 8/48)  vorbei, wechselt über den Limes nach Osten und untertunnelt, das westlich gelegene Weigental kaum streifend, die Autobahn. Hier wurde an der Turmstelle Wp 8/44 ein römischer Grenzübergang durch den Limes ergraben und dann durch den Bau der Autobahn zerstört. Die Waldkante nördlich der Autobahn verläuft genau auf dem Limes. Bei Hopfengarten kreuzen wir den Limes von Ost nach West und haben Richtung Süden einen schönen Ausblick auf den Limesverlauf bis zur Autobahn.

 

In dem Waldstück Richtung Hergenstadt ist zwischen den Turmstellen Wp 8/38 und 8/37 auf dem "Welschen Buckel" die Wall-Graben-Anlage des Limes besonders gut zu sehen.

Bald darauf ist die Turmstelle Wp 8/34 als rekonstruiertes Fundament erhalten. (Limesparkplatz Marienhöhe)

Es geht bergab bis zum Turmnachbau am Friedhof Förstlein mit zahlreichen Infotafeln und auf dem Turm 2 Archäoskopen, die einen Blick in die virtuell getaltete Vergangenheit gestatten. Weiter hinunter zum Kastellgelände und dem großen und sehr sehenswerten Römermuseum Osterburken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WACHTHAUS   AM LIMES